Naturfarm Rhodos - Urlaub beim Selbstversorger

Im Urlaub auf Rhodos die Vorteile der Selbstversorgung erkennen oder einfach nur genießen

Ackerbau

Aufteilung der Farm: Rechts Tourismus Bereich, links Tier Bereich und dazwischen überall Ackerbau

Unser Bestand an Pflanzen schwankt zwischen 1600 (Winter) und 1200 (Sommer).

Im Sommer sind es weniger, da wir viele lang rankende Pflanzen wie Kürbis und Melonen pflanzen. Der Ertrag im Sommer ist trotzdem höher. Einzelpflanzen wachsen im Wesentlichen rechts vom Tier Bereich, der durch einen 2 Meter hoher Zaun sicher abgeteilt ist. Rankpflanzen wachen an den Zäunen nach außen oder nach oben. Die Aufteilung des Ackerbaus erfolgt in die

  • Ackerflächen A1- A9
  • Zaunflächen Z1 – Z10
  • Foliezelte F1 – F5

Der linke Teil der Farm ist zwar der Tier Bereich aber auch hier können 3 verschiedene Pflanzen angebaut werden:

  • Acker A 8 und A9 – Kartoffeln und Okraschoten, die die Tiere nicht wegfresssen.
  • Foliezelte F3 F4 und F5 – Wintergemüse von September bis Mai in den Zelten, um sie vor den Tieren zu schützen und das Wachstum zu verbessern.
  • Zäune Z6 – Z10 – für lange Rankpflanzen wie Kürbis, Melonen und Zucchini, die aber außerhalb des Zaunes gepflanzt werden und nur bis zu einer gewissen Größe etwa 3-4 Wochen geschützt werden müssen. Solange bleibt die Außentür geschlossen und die Tiere haben mal keinen Ausgang.

Eigentlich ist die Ackerfläche im Tier Bereich sogar größer als die Ackerfläche in der Farm, da wir die Flächen außerhalb der Farm mit benutzen können. Als mein Nachbar und Freund Dimitri diese Flächen noch bewirtschaftete, hatte ich ohne viel Aufwand unbegrenzt Tierfutter. Nachdem er abgeerntet hatte ich Kohlblätter ohne Ende. 2019 hat er aufgehört nachdem seine stark gekürzte Pension wieder etwas aufgestockt wurde. Jetzt muß ich dieses Futter selbst erzeugen, kann aber diese Flächen nutzen. Im ersten Schritt habe ich 2020 durch das Bepflanzen mit Kürbis und Melonen der Zäune von außen etwa 500 m² Ackerfläche zusätzlich nutzen können und weitere 300 m² durch eine weitere Fläche außerhalb der Farm. Dafür mußte ich aber von diesen „neuen“ 800 m² nur 100 m² pflügen und bepflanzen, da diese Pflanzen ja 80 % Ihre Fläche nur zum Ranken von 4-6 m brauchen.

Die Ackerfläche in der Farm wird für Einzelpflanzen genutzt, die keine Fläche zum Ranken benötigen.

Im Sommer (April bis September) sind das:

  • 6 Sorten Tomaten
  • 3 Sorten Zucchini
  • 2 Sorten Buschbohnen und 2 Sorten „Zaun“ Bohnen
  • Kartoffeln und Okraschoten im Tier Bereich
  • 6 Sorten Paprika
  • 2 Sorten Auberginen
  • 4 Sorten Kürbis
  • 4 Sorten Melonen
  • 20 verschiedene Gewürzkräuter
  • und der Ertrag aus Obstbäumen:
    • 2 Aprikosen Bäume (2020 1.500 und 3.000 Stück) Mai-Juni
    • 4 Feigen Bäume Juli – September
    • 1 Mispel Baum
    • 3 Birnen Bäume
    • 1 Pflaumen Baum
    • 1 Kaki Baum
    • 1 Maulbeer Baum
    • 3 Brombeeren Bäume, keine kleinen Sträucher

Im Winter (September bis April) sind das:

  • Weißkohl und Rotkohl
  • Blumenkohl, Rosenkohl, Brokkoli
  • Porree, ,Möhren, Zwiebel, Rote Beete, Rabarber
  • Spinat, Mangold
  • Dicke Winter Bohnen
  • Kartoffeln
  • und die bekannten fast 20 Gewürzkräuter
  • und der Ertrag aus Obstbäumen:
    • 2 Grapefruit Bäume (je 300 Stück) Oktober – Dezember
    • 4 Orangen Bäume Dezember – Januar
    • 1 Mandarinen Baum
    • 1 Nuss Baum Pekannüsse (2019 7.000 Stück)
    • 1 Zitronen Baum (500 Stück jedes Jahr)

Bewässerung auf der Sonneninsel Rhodos

Auch in Deutschland erkennt man seit 2017 wie wichtig Bewässerung ist. Deutsch Ackerflächen sind nur zu 20 % bewässert. Wir müssen von April bis Oktober täglich 100 % bewässern und das bedeutete bei uns 10.000 Liter Wasser pro Tag. Dazu haben wir in unserem Brunnen eine 2,5 KW Pumpe im Einsatz, die fast 200 Liter Wasser pro Minute liefert. Die gesamte Bewässerung erfolgt über ein 50 mm Hauptrohr von der Pumpe in der Mitte durch das gesamte Grundstück mit Abzweigungen nach links und rechts zu den einzelnen Ackerflächen mit etwa 50 Ventilen, die das Wasser zu den 5-8 m langen Bewässerungsgräben führten, in denen die Pflanzen standen. Zum einen weil selbst die große Pumpe nicht alle Wasserrohre zur gleichen Zeit befüllen kann und auch wegen des unterschiedlichen Wasserbedarfes der Pflanzen.

Da aber bis 2019 mein Nachbar Dimitri zur gleichen Zeit gegossen hat, war nach 3 Minuten die Wassersäule in unseren Pumpen fast leer und es kamen nur noch 50 Liter pro Minute an bei gleichem Stromverbrauch. Es dauert lange, bis wir mit Gießen fertig waren. Wir haben dann Timer eingesetzt (3 Minuten an und 3 Minuten aus zum Nachlaufen) und konnten zu mindest die Effektivität verbessern aber es dauert fast genau so lange. Dann bin ich bei mir von den Bewässerungsgraben zur Einzelplatz Bewässerung übergegangen. Ich habe an den Endventilen, die den jeweiligen Wassergraben befüllten ein Wasserrohr angeschraubt und in den jeweiligen Pflanzabständen kleine Löcher gebohrt. Das dauert kaum 5 Minuten pro Graben, reduzierte aber den Wasserverbrauch um 90% und die gesamte Bewässerungszeit um über 50 %. Dazu kommt in den trockenen 8 Monaten des Jahres noch eine weitere Einsparung bei der mühseligen Unkrautbekämpfung (mit der Hand raus ziehen und kein Pestizid); es gab wesentlich weniger Unkraut, da nur noch die Pflanze im Umkreis von 10 – 15 cm Wasser bekam und nicht mehr die 20-40 cm Graben dazwischen. Ende 2020, also diesen Monat, hoffe ich 70% auf Einzelplatz Bewässerung umgestellt zu haben. Dann werden noch 15 % im Graben bewässert (nur Kartoffeln) und 15 % auf Fläche von oben besprüht (nur Salate).

Unsere Ackerflächen:

Acker 1 – Aller Anfang ist schwer. Nach 15 Jahren unbewirtschaftet hatte selbst unser erstes Tier, das Schaf LINDA, Probleme, wo es anfangen sollte mit Unkraut fressen. Meter hohes messerscharfes Gras mit Finger dicke Wurzeln wohin man sah; oder Bauschutt und Feldsteine. Und die ersten 5 Wochen hatten wir 5 Wochen lang 44 °C.

Acker 2 – ist nur sehr klein, hat sich so ergeben. Gleich dahinter Acker 3

Acker 4 – eine kleine Fläche für Kartoffeln und Tomaten im Wechsel mit den ersten Versuchen kleiner Folienzelte.

Acker 5 – haben wir dem Tier Bereich „weg genommen“, da dort von weit ausladenden Bäumen viel Schatten vorhanden war. Sonne haben wir wirklich genug.

Acker 6 – ist der innere Tier Bereich, wo wir nur Kartoffeln (sättigenstes Gemüse) und Okra Schoten (Kalorien ärmstes und Vitamin und Mineral reichstes Gemüse) anbauen, da dies die Tiere nicht fressen. Komisch eigentlich???

Zaunflächen 1 bis 10 – Sie sind etwa 260 m lang. 30 Meter stehen unter Fichten und 70 m werden von Wein bedeckt. Die restlichen 160 m werden von Bohnen und Bittermelonen bedeckt. Bilder werden im Sommer 2021 nachgereicht, wenn alles zugewachsen ist. Im Winter sind sie leer. Die Bittermelone ist die medizinisch wertvollste Pflanze, die ich kenne. Sie regt die eigen Insulinproduktion an und kann Diabetes 2 für längere Zeit heilen und auf jeden Fall die Zuckerwerte ohne Spritzen normal halten. Außerdem heilt sie innere und äußere Entzündungen.

Folie Zelte 1 bis 5 – Die Folie Zelte 1 und 2 waren 3 Versuche: 1. diese billig aus vorhandenen Material zu bauen und 2. Bis August eigenen Salat zu haben und die Winter Kohlpflanzen schon im August zu pflanzen. Dazu wurden sie mit alten Teppichen vor der Sonne geschützt. Sie schießen sonst zu schnell und dünn zu hoch und bilden keinen Kohl aus. Im Winter verbessern sie dagegen den Wuchs.

Da die Folie Zelte im Tier Bereich auch Schutz der Pflanzen vor unseren Tieren boten, haben wir die größeren Zelte 3,4 und das Hochzelt 5 dort errichtet . Die Rahmen werden aus gefällten Bäumchen und Bambus gefertigt und mit Folie betackert. Folie Zelt 5 ist 1,65 m hoch und hat ein Stahlgestell aus Moniereisen vom Stahlbeton, den man auf den vielen halbfertigen Rohbauhäusern findet die überall am Mittelmeer rumstehen. So sind wir auf einen Preis pro Quadratmeter Folie Zelt von 50 Cent gekommen.

Gewächshaus – Es war 2017 für Tomaten und Gurken im Winter gebaut worden.

Als dann im Frühjahr 2019 unser Nachbar Dimitri mit dem Ackerbau nebenan aufhörte, versiegte meine unendlich grüne Quelle an Futter von ihm. Ich mußte nun diese Futterpflanze wie Weißkohl, Blumenkohl und Brokkoli in großen Mengen selber anbauen. Ganz schnell hatte ich 500 Euro für Pflanzen ausgegeben (50% betrug der Verlust bei den gekauften Pflanzen). Das ist für einen Selbstversorger unerträglich. Dann habe ich für 50 Euro Samen gekauft, die Tomaten aus dem Gewächshaus gerissen und in 2 Wochen hatte ich 3.000 kleine Pflanzen in den eingebauten Regalen stehen. Inzwischen machen wir den meisten Samen für den Kohl und Salate selber. Der immer noch vorhandene Verlust an kleinen Pflanzen ist deutlich geringer und spielt keine Rolle mehr, da die Pflanzen außer Arbeit fast nichts mehr kosten.

Bei bis zu 3.000 Pflanzen im Frühjahr, die in nochmal 3.000 Pflanzen im Herbst fließend übergehen, ist eine genaue Beschriftung notwendig insbesondere auf wegen der jeweils 4-5 verschiedenen Sorten der Kohle, Kürbisse, Salate und Melonen.

Und letztes Bild zeigt, das es eigentlich mit der neuen Funkmeßtechnik nicht so richtig möglich ist, die Temperatur im Gewächshaus zu überwachen. 3 verschiedene Thermometer mit und ohne Außen-Funksensor zeigten am gleichen Ort Temperaturen von 37 – 54 °C an,